Klimawandel im Wald – Folgen, Herausforderungen und die Rolle der Jagd

 

Der Klimawandel stellt den Wald und die Forstwirtschaft vor gewaltige Herausforderungen. Längere Trockenperioden, Hitzewellen, Sturmereignisse und neue Schädlinge setzen unseren Wäldern massiv zu. Besonders betroffen sind standortfremde oder weniger anpassungsfähige Baumarten wie die Fichte im Tiefland, die zunehmend durch Borkenkäfer geschädigt wird.

Folgen des Klimawandels im Wald:

  • Zunahme von Waldschäden durch Trockenstress, Stürme, Hitze und Schädlingsbefall (z. B. Borkenkäfer, Nonne, Eichenprozessionsspinner).

  • Rückgang der Biodiversität, da viele Pflanzen- und Tierarten mit den sich verändernden Bedingungen nicht Schritt halten können.

  • Veränderung der Baumartenzusammensetzung, da klimaresilientere Arten gefördert werden müssen.

  • Gefährdung der Schutzfunktionen des Waldes, z. B. Wasserhaushalt, Erosionsschutz und Luftreinigung.

Herausforderungen für die Forstwirtschaft:

  • Anpassung der Waldbewirtschaftung: Es müssen klimaangepasste, möglichst naturnahe Mischwälder aufgebaut werden.

  • Verjüngungsschwierigkeiten: Junge Bäume leiden besonders unter Hitze und Trockenheit – ihre Etablierung wird erschwert.

  • Planung unter Unsicherheit: Langfristige Forstplanung wird durch die zunehmende Unberechenbarkeit des Klimas deutlich erschwert.

  • Erhöhte Pflege- und Schutzkosten, u. a. durch Nachpflanzungen, Zaunbau oder Schädlingsbekämpfung.

Die Rolle der Jagd im Klimawandel:

Auch die Jagd steht im Zeichen des Klimawandels vor neuen Aufgaben. Ein zentrales Thema ist die Wilddichte, insbesondere bei Schalenwild wie Reh- oder Rotwild. Diese Tierarten können durch Verbiss junge Bäume stark schädigen und damit die Entwicklung klimaresilienter Wälder gefährden.

  • Angepasste Wildbestände sind eine Voraussetzung für eine erfolgreiche Naturverjüngung und damit für klimaresiliente Mischwälder.

  • Jägerinnen und Jäger übernehmen eine wichtige Aufgabe beim Erhalt und Umbau der Wälder, indem sie gezielt zur Regulation beitragen.

  • Gleichzeitig kann sich auch das Wildtierverhalten verändern, z. B. durch veränderte Vegetation oder Witterung, was die Jagdstrategie beeinflusst.

Fazit:

Der Waldumbau im Zeichen des Klimawandels ist eine Generationenaufgabe. Er erfordert ein abgestimmtes Zusammenspiel von Forstwirtschaft, Naturschutz und Jagd. Nur mit einem gemeinsamen Ansatz können unsere Wälder auch in Zukunft ihre vielfältigen Funktionen erfüllen – als Lebensraum, Erholungsort, Wirtschaftsressource und Klimaschützer.

Junger Baum
Junger Baum wird gepflanzt