| Jagdliche Begrifflichkeiten | Erläuterungen |
|---|---|
| Abbalgen | Das Abziehen der Haut bei Niederwild und Federwild – Rehwild ist ausgenommen. |
| Abbaumen / Aufbaumen | Ein Jäger steigt auf einen Hochsitz oder verlässt ihn; bei Waldhühnern beschreibt es das An- oder Abfliegen von Bäumen. |
| Abfährten | Fährtensuche zur Kontrolle, ob Wild einen bestimmten Revierbereich betreten oder verlassen hat. |
| Abfangen | Tötung verletzten Wildes mit kalten Waffen wie Hirschfänger oder Weidmesser. |
| Abnicken | Das schnelle Töten kleinerer Wildarten durch Genickschlag oder gezielten Stich. |
| Abspringen | Plötzliche, unerwartete Fluchtreaktion von Schalenwild. |
| Aufbruch | Bezeichnung für die herausgenommenen inneren Organe eines erlegten Stücks Schalenwild. |
| Aufmüden | Ein krankes Stück Wild wird bei der Nachsuche aus seinem Wundbett aufgestöbert. |
| Befahren | Ein Bau ist befahren, wenn er vom Wild bewohnt wird. |
| Behang | Hängende Ohren eines Hundes, auch Hinweis auf das Alter bei Schweißhunden. |
| Blatt | Knochen des Schulterblatts beim Wild; auch Lockinstrument für Rehböcke. |
| Blattzeit | Brunftzeit der Rehböcke, in der sie auf Rickenlaute reagieren. |
| Brechen | Das Wühlen nach Nahrung oder laut hörbares Fortbewegen von Wild. |
| Bruch | Ein abgebrochener grüner Zweig zur jagdlichen Kommunikation oder als Brauchtumselement. |
| Brunft | Bezeichnung für die Paarungszeit des Schalenwildes, ausgenommen Schwarzwild. |
| Büchsenlicht | Dämmerungszeit, in der das Licht für einen waidgerechten Schuss ausreicht. |
| Decke | Fell bzw. Haut des Schalenwildes, ausgenommen Schwarzwild. |
| Dickung | Dichter, junger Waldbestand – häufig als Deckung genutzt. |
| Dickicht | Undurchdringliches Gebüsch oder Gestrüpp, das als Rückzugsort dient. |
| Einschieben | Das Hinlegen von Schwarzwild im Lager, dem sogenannten Kessel. |
| Einstand | Regelmäßiger Aufenthaltsort des Schalenwildes, z. B. Sommer- oder Wintereinstand. |
| Erlegen | Das weidgerechte Erlegen eines Stücks Wild mit einer Schusswaffe. |
| Fährtenzeichen | Erkennungsmerkmale in der Fährte, die Rückschlüsse auf Wildart und Zustand ermöglichen. |
| Fang | Bezeichnung für das Maul von Hund und Raubwild, auch für Falle oder Greiffuß von Greifvögeln. |
| Fallwild | Wild, das durch natürliche Ursachen wie Krankheit, Alter oder Wetter verendet ist. |
| Fangschuss | Erlösender Schuss auf verletztes oder krankes Wild aus kurzer Entfernung. |
| Fegen | Abscheuern des Bastes am Geweih durch Reiben an Bäumen oder Sträuchern. |
| Flüchten | Schnellstmögliche Fortbewegung von Wild auf der Flucht. |
| Führen | Führen einer Waffe, eines Hundes oder die Leitung von Wild bzw. Jagdgästen. |
| Haarwild | Oberbegriff für alle jagdbaren Säugetiere. |
| Haderer | Eckzähne im Oberkiefer eines männlichen Wildschweins (Keiler). |
| Halsung | Halsband eines Jagdhundes. |
| Hegen | Maßnahmen zum Schutz, Erhalt und zur Pflege des Wildbestandes. |
| Hochwild | Sammelbegriff für bestimmte Wildarten wie Rotwild, Schwarzwild, Luchs, Bär oder Gams. |
| Kahlwild | Weibliches Wild sowie Kälber bei Hirscharten. |
| Kessel | Ruhestätte des Schwarzwilds oder Ort, an dem es sich niederlässt. |
| Kirrung | Ort mit Futterangebot zur gezielten Wildbeobachtung oder Bejagung. |
| Klagen | Schmerzenslaut oder Angstschrei von Wild oder Jagdhunden. |
| Kopf | Bezeichnung für das männliche Stück bei allen Hirscharten in Abhängigkeit vom Alter. |
| Lager | Schlaf- oder Ruheplatz des Wildes oder eines Jagdhundes. |
| Lauf | Bezeichnung für das Bein von Wild oder Hund sowie für den Lauf einer Waffe. |
| Lauscher | Ohr des Schalenwildes – beim Schwarzwild heißt es „Teller“. |
| Leittier | Leitende weibliche Leitkuh in einem Rudel von Rot- oder Damwild. |
| Losung / lösen | Kot des Wildes – bei Vögeln als Geschmeiß bezeichnet. |
| Mäuseln | Imitierter Mäuselaut zum Anlocken von Raubwild. |
| Melden | Ruf des männlichen Hirsches während der Brunftzeit. |
| Nicker | Kurzes, stabiles Jagdmesser für den Fangschlag. |
| Niedertun | Niederlegen von Wild, meist zum Ruhen oder bei der Erlegung. |
| Niederwild | Sammelbezeichnung für Wildarten, die nicht zum Hochwild gehören. |
| Packen | Festhalten eines Stücks Wild durch den Jagdhund. |
| Pirschzeichen | Anzeichen am Anschuss oder am Fluchtweg eines beschossenen Stücks. |
| Raubwild | Fleischfressendes, jagdbares Tier mit typischem Raubtiergebiss. |
| Riemenarbeit | Nachsuche mit einem angeleinten Hund auf Schweißfährte. |
| Röhre | Gangsystem im Bau von Fuchs, Dachs oder Kaninchen. |
| Rudel | Gruppe von Rotwild (beim Reh: Sprung; beim Schwarzwild: Rotte). |
| Rute | Schwanz von Haarraubwild (außer Fuchs) oder Glied des männlichen Wildes. |
| Schof | Bezeichnung für eine Gruppe Gänse oder Enten. |
| Schrecken | Bezeichnung für die Lautäußerung beim Schalenwild im Falle einer Störung |
| Leinenführigkeit | Das ruhige und kontrollierte Führen eines Hundes an der Leine. |
| Schüsseltreiben | Gemeinsames Essen im Anschluss an eine Jagdveranstaltung. |
| Schusszeichen | Verhalten des Wildes direkt nach einem Treffer mit der Schusswaffe. |
| Schweiß | Bezeichnung für das Blut von Wild und Hunden im jagdlichen Kontext. |
| Sprung | Bezeichnung für eine Gruppe von mindestens drei Rehen. |
| Sasse | Ruhe- oder Schlafplatz eines Hasen. |
| Strecken | Oberbegriff für das Erlegen von Wild. |
| Stück | Allgemeine, geschlechtsneutrale Bezeichnung für ein einzelnes Wildtier. |
| Trupp | Kleine Gruppe von Rotwild außerhalb eines Rudels. |
| Überläufer | Ein junges Wildschwein im zweiten Lebensjahr. |
| ungerade | Ein Geweih oder Gehörn mit ungerader Endenzahl – wird zur nächsten geraden Zahl aufgerundet. |
| Verbrechen | Markierung einer Anschussstelle mit einem Bruch, um sie leichter wiederzufinden. |
| Vergrämen | Störungsmaßnahmen, um Wild aus einem bestimmten Gebiet zu vertreiben. |
| Verhoffen | Das kurze Innehalten des Wildes zur Umgebungskontrolle. |
| vertraut | Unauffälliges, ruhiges Verhalten von Wild ohne erkennbare Scheu. |
| Vorstehen | Körperhaltung des Vorstehhundes beim Anzeigen von verstecktem Wild. |
| Waidmannsdank | Antwort auf den jagdlichen Glückwunsch „Weidmannsheil“. |
| Weidmannsheil | Jagdspezifischer Gruß, der Erfolg und Glück bei der Jagd wünscht. |
| Wechselwild | Wild, das nicht ständig im Revier verweilt, sondern durchzieht. |
| Weidwund | Ein Stück Wild, das im Bereich der Eingeweide getroffen wurde. |
| Wind | Bezeichnung für Luftbewegung und die Fähigkeit des Wildes, Witterung aufzunehmen. |
| Wundbett | Ruhestelle eines angeschossenen Stücks, das dort Blut verloren hat. |
| Zerwirken | Zerlegen eines erlegten Stücks Wild in transport- und küchenfertige Teile. |
| Ziehen | Langsames, schrittweises Fortbewegen des Wildes. |
| Zurücksetzen | Schwächeres Geweih oder Gehörn im Vergleich zum Vorjahr. |
| Zwangswechsel | Wechsel, der vom Wild geländebedingt oder durch Jagdeinfluss zwangsläufig genutzt wird. |